ABCDarium
Prof. Dr. Adria Daraban
Wintersemester 2024/25
Übung
Geschichte und Theorie II/GTA I
Wie funktioniert Architekturkritik heute? Mit welchen Mitteln artikuliert sich in der Architektur die spürbare Neuausrichtung sozialräumlicher Praktiken im Zeichen der Krise? Welche Instrumente der Kritik sind angemessen und wirkungsvoll im Umgang mit den unterschiedlichen Spannungsfeldern, die sich zwischen Mensch und Umwelt ergeben? Wie werden akute kollektive Anliegen – Umwelt- und Klimakrise, Ressourcenverbrauch und Bodenversiegelung, Bodennutzung sowie -verteilung und der generationengerechte, chancengleiche und inklusive Zugang zum Raum als Ressource – in der Architektur festgehalten, thematisiert und vermittelt?
Hier steht die Architekturtheorie als eine kritische Kulturtheorie in der Verantwortung, ihr Potenzial diskursiv und operativ zu entfalten. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Übung der Reflexion von Werkzeugen und Methoden, die es ermöglichen, in aktuellen Diskursen zu agieren. Architekturkritik wird in diesem Zusammenhang als eine Form von Praxis gesehen, die Übung und Experiment bedarf.
Im Rahmen der Übung beschäftigen wir uns mit den in der Vorlesung analysierten Begriffen der Architekturtheorie. In Gruppen werden wir die Anwendung, Wirkungsweise und Aktualität von Begriffen in unterschiedlichen Formaten der Architekturkritik analysieren. Mit dieser Analyse verfolgen wir die Absicht, die Wechselwirkung zwischen dem Begriff als Instrument der Theorie und der Kritik einerseits und der Architekturkritik als Praxis andererseits zu verstehen und uns diese Praxis anzueignen. Ziel ist es, uns gemeinsam an den Werkzeugen der Kritik, die uns die Theorie an die Hand gibt, zu üben, und zwar entlang von Begriffen, die auch in der Architektur wertvolle Erkenntnisprozesse im Gang setzen können.
