Staging Memory
Franziska Wilcken, M.A.
Wintersemester 2023/24
Seminar
Das Seminar widmet sich dem Thema der öffentlichen Repräsentation von Ereignissen und Personen in Form von architektonischen Monumenten, Denkmälern und Denkmalen. Der Beschäftigung mit Konzepten der klassischen Denkmalpflege – wie dem Grundlagentext „Denkmalkultus“ von Alois Riegl – wird im Seminar eine bewusst zeitgenössische Lesart von Denkmalen gegenübergestellt. Der Paradigmenwechsel, der in den 1980er Jahren mit dem Konzept der „Erinnerungsorte“ (Nora) stattfand, wird diskutiert werden. Der Blick auf Denkmale – Kolonialbauten, Denkmäler von Diktaturen, Gefallenengedenken oder Strukturen, die symbolische, ethische oder ökologische Probleme darstellen – sowie Artefakte, die schmerzhafte oder Debatten über den Umgang mit schwierigem Erbe, umstrittene oder ‚dunkle‘ Denkmäler, wie auch die sogenannten Gegendenkmäler (Counter Monuments) seit den 1980er Jahren werden in den Blick genommen. Wechselwirkungen von öffentlichem urbanem Raum, Architektur, Politik und Erinnerungskultur sind Gegenstand des Seminardiskurses. Nicht zuletzt wird auch die Frage nach einem modernen Konzept von Monumentalität gestellt. Architektonische Mega-Strukturen wie das Monumento Continuo (Superstudio) werden diskutiert, wie auch künstlerische Positionen zu Monumenten (Gustav Metzger). Ein Vortrag des ehem. Landeskonservators Dr. Glatz wird sich dem schwierigen Erbe in Rheinland-Pfalz widmen, ebenfalls ist ein Gastvortrag von Prof. Noga Banai.
