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Gemeinschaftshaus Spinelli

Tektonik im Holzbau
Tragwerk und Material
Jun.Prof. Stefan Krötsch
Prof. Jürgen Graf
Jun.Prof. Andreas Kretzer
Art:
Design-Build
Im Sommer 2016 planten und bauten 18 Architekturstudierende zusammen mit 25 Geflüchteten ein Gemeinschaftshaus, das sie zuvor selbst entworfen hatten. Die Geflüchteten, die nach ihrer Ankunft in Deutschland zu einer langen Zeit der Passivität verurteilt sind, waren bereits in den Planungsprozess integriert und erhielten die Gelegenheit, sich einzubringen und ihr Umfeld aktiv mitzugestalten. Das Gemeinschaftshaus sollte einen Ort für gemeinsame und individuelle Nutzungen schaffen, denn die Umgebung bot sonst keine Räume mit Aufenthaltsqualität. Entwurf, Konstruktion sowie Planungs- und Bauprozess des experimentellen Holzbaus sind in der Publikation ebenso dokumentiert wie die Kooperation verschiedener öffentlicher Akteure. Digitale Zeichnungen materialisierten sich innerhalb weniger Wochen auf der Baustelle.
In Zusammenarbeit mit lokalen Baufirmen enstand das Gemeinschaftshaus. Mit dem Bau erhielten die Bewohner:innen der Erstaufnahmeeinrichtung Gelegenheit, ihr Umfeld aktiv mitzugestalten, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und sich neue handwerkliche Fähigkeiten anzueignen. Die Architekturstudierenden nutzten die Möglichkeit, einen tatkräftigen und positiven Beitrag im Rahmen der Flüchtlingskrise zu erbringen. Sie entwickelten Entwürfe für die Umsetzung und konnten erstmals einen eigenen Entwurf realisieren. Als angehende Architekt:innen brachten sie Fähigkeiten ein, die in einer Erstaufnahmeeinrichtung zunächst als Luxus erscheinen, bei genauerer Betrachtung aber umso wichtiger sind: Schöne Orte und qualitätvolle Architektur zu schaffen.