Gemeinnütziger und gestifteter Brunnen des Sultans Ahmed III., Istanbul, Türkei - Stahlstich von Thomas Higham (1850) nach der Zeichnung von William Henry Bartlett, in: Pardoe, Julia, The beauties of the Bosphorus, Bd. 3, London 1839, Abb. 12, gemeinfrei.

Stiftungskultur in der islamischen Architektur: „Waqf“ als Mittel der sozialen Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Nachhaltigkeit

Islamische Architektur
Geschichte und Theorie der Architektur
Dr.-Ing. Parya Memar
Beginn:
24.04.2024, 16:00-17:30
Ort:
Gebäude 1, Raum 106
Der „Waqf“ (auch „Vakıf“ genannt) – eine Form des philanthropischen, gemeinnützigen Handelns –, gilt bis heute als ein zentrales Instrument zur Schöpfung und Erhaltung der Architektur. Sie wird oft auch als eine gesellschaftliche Institution betrachtet und ist lange und tief im Orient verwurzelt. Sie ermöglicht die Errichtung sowie den Erhalt von unter anderem Moscheen, Schulen, Krankenhäusern, Badehäusern und Infrastrukturen. Dadurch fördert Architektur ebenso soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Gemeinschaftsentwicklung.

In diesem Semester setzt die Lehrverstellung „Islamische Architektur“ den Schwerpunkt auf die Erkundigung der rechtlichen, theologischen und ökonomischen Grundlagen des „Waqf“, die Analyse der städtebaulichen und architektonischen Werke, die aus dieser Praxis hervorgegangen s
Herbei umfassen die gewählten Fallstudien vorrangig karitative Einrichtungen von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen bis zu Wassermanagement- und Infrastrukturprojekten, welche den sozialen Raum und das öffentliche Leben in den historischen Städten der islamischen Welt gestalteten. In diesem Kontext werden mit Beispielen in einer Zeitspanne von 12. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in Verbindung mit dem damaligen Zeitgeist ebenso die gesellschaftlichen und ethischen Rahmenbedingungen und Folgen aufgegriffen.

An Vorlesungen schließen sich Referate von Studierenden zu ausgewählten Themen an, sich nicht nur mit der historischen Dimension und der aktuellen Bedeutung des „Waqf“ auseinandersetzen, sondern auch die nachhaltige Gerechtigkeit in der Architektur bewerten.