Staging Memory. Monumente, Denkmale und Denkmäler im 21. Jahrhundert

Aktuelle Forschungen zur Geschichte und Theorie der Architektur
Geschichte und Theorie der Architektur
Franziska Wilcken M.A.
Beginn:
07.11.23, 11:00 Uhr
Ort:
Raum 1-U62 und digital
Das Seminar widmet sich dem Thema der öffentlichen Repräsentation von Ereignissen und Personen in Form von architektonischen Monumenten, Denkmälern und Denkmalen. Der Beschäftigung mit Konzepten der klassischen Denkmalpflege - wie dem Grundlagentext „Denkmalkultus“ von Alois Riegl - wird im Seminar eine bewusst zeitgenössische Lesart von Denkmalen gegenübergestellt. Der Paradigmenwechsel, der in den 1980er Jahren mit dem Konzept der „Erinnerungsorte“ (Nora) stattfand, wird diskutiert werden.

Der Blick auf Denkmale – Kolonialbauten, Denkmäler von Diktaturen, Gefallenengedenken oder Strukturen, die symbolische, ethische oder ökologische Probleme darstellen - sowie Artefakte, die schmerzhafte oder widersprüchliche Erinnerungen wachrufen, wird im Seminargespräch geschärft.
Debatten über den Umgang mit schwierigem Erbe, umstrittene oder ‚dunkle‘ Denkmäler, wie auch die sogenannten Gegendenkmäler (Counter Monuments) seit den 1980er Jahren werden in den Blick genommen. Wechselwirkungen von öffentlichem urbanen Raum, Architektur, Politik und Erinnerungskultur sind Gegenstand des Seminardiskurses. Nicht zuletzt wird auch die Frage nach einem modernen Konzept von Monumentalität gestellt. Architektonische Mega-Strukturen wie das Monumento Continuo (Superstudio) werden diskutiert, wie auch künstlerische Positionen zu Monumenten (Gustav Metzger).

Ein Vortrag des ehem. Landeskonservators Dr. Glatz wird sich dem schwierigen Erbe in Rheinland-Pfalz widmen, ebenfalls ist ein Gastvortrag von Prof. Noga Banai / Israel vorgesehen. Das Seminar ist eine Kooperation mit Prof. Cianciolo / Köln.