DIE HÄUSER DENEN, DIE DRIN WOHNEN!

Aktuelle Forschungen zur Geschichte und Theorie der Architektur
Architektur – Theorie – Geschichte
Dr. des. Marie Enders
Paula Holtmann M. Sc.
Beginn:
24.04.25 12:30 – 14:30 Uhr
Ort:
am Fachgebiet R 121
Das Mietshäuser Syndikat als Modell solidarischer Stadtentwicklung

Bereits 1972 besang Ton Steine Scherben im „Haus-Rauch-Song“ die soziale Ungleichheit, die Wohnraum in den Städten prägt. Heute ist die Wohnungsfrage in vielen künstlerischen Arbeiten präsent, wie in „Die Häuser denen, die drin wohnen“ vom Chor der Statistik, der die Problematik der Degradierung von Wohnraum zu einem Spekulationsobjekt thematisiert. Die aktuelle Situation zeigt sich in steigenden Mieten, Gentrifizierung und Verdrängung einkommensschwacher Gruppen. Politische Maßnahmen können Mietsteigerungen nicht stoppen, während spekulative Immobilienkäufe den Markt dominieren. Das Mietshäuser Syndikat bietet eine Alternative: Es entzieht Wohnraum der Marktlogik und setzt auf kollektive Eigentümerschaft und Selbstverwaltung.
Ziel des Seminars ist, Strukturen und Prinzipien von Syndikatsprojekten, sowie soziale und politische Dynamiken zu untersuchen und diese sichtbar zu machen. Besonderes Augenmerk liegt darauf, warum in einigen Städten mehr solcher Projekte entstehen und welche politischen Rahmenbedingungen förderlich sind. Die Seminararbeit basiert auf einer in Partnerarbeit eigenständig organisiert und durchgeführter Feldforschung, die Einblicke in bestehende alternative Wohnprojekte des Mietshäuser Syndikats gibt. Gespräche mit Akteur*innen vor Ort sollen Chancen und Herausforderungen aufzeigen. Das Ergebnis des Seminars ist ein gemeinschaftlich gestalteter Comic, der die gesammelten Erkenntnisse künstlerisch und analytisch aufbereitet, um die komplexe Wohnungsproblematik auf zugängliche Weise kreativ zu vermitteln.