News

Im Freien. Architekturhistorische Horizonte der Moderne und Nachmoderne

Am 22. November 2023 wurde Matthias Schirren, von 2006 bis März 2023 Leiter des Lehrgebiets Geschichte und Theorie der Architektur GTA am fatuk, verabschiedet. Im Rahmen seines akademischen Abschieds wurde im Anschluss an die Festrede die Publikation »Im Freien. Architekturhistorische Horizonte der Moderne und Nachmoderne« überreicht.

Hans Georg Keitel und Franziska Wilcken (Hgg.)
Im Freien. Architekturhistorische Horizonte der Moderne und Nachmoderne
Festschrift für Matthias Schirren

170 Seiten mit rund 60 s/w-Bildern und Zeichnungen
28,90 Euro (DE)
ISBN 978 3 8030 2395 7

Erschienen im Wasmuth-Verlag


Mit seinen Beiträgen und Ausstellungen zur Architektur des 20. Jahrhunderts hat der Kunst- und Architekturhistoriker Matthias Schirren nicht nur den architektonischen und künstlerischen Kanon immer neu befragt, sondern dem Verständnis der architektonischen Moderne eine neue Richtung gegeben. Renommierte Autor:innen aus dem Feld der Architekturtheorie und -geschichte haben mit ihren Beiträgen ein Gespräch der Texte entstehen lassen, in dem die Forschungen Matthias Schirrens – zu Hugo Häring, Hans Poelzig oder Bruno Taut – die Weichen für ein theoretisches, literarisches und historisches Weiterdenken stellen.

Aktuelle Diskurse zu Klima und Kolonialismus, die Re-Lektüre kanonischer Texte, Bilder und Persönlichkeiten der Moderne, auch des Films und anderer „Randkünste“, eröffnen in den Texten eine hochaktuelle Auseinandersetzung mit dem Gedankenhorizont Matthias Schirrens.

Die Essays stammen von 14 Autoren und Autorinnen aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Israel. Architekturhistoriker:innen sowie Architek:innen gewähren Einblick in aktuelle architekturtheoretische und -historische Forschungen und Betrachtungen. Die Perspektive des 21. Jahrhunderts eröffnet neue Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Architektur- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.

Dass Architekten wie Peter Behrens (Marko Pogacnik; Annemarie Jaeggi) wie auch André Corboz (Sonja Hildebrand) oder Walter Gropius (Jörg Stabenow) neu befragt werden können, dass die ikonologische und typologische Beschäftigung mit vergessenen oder bekannten Gebäuden (Werner Oechslin; Gabriella Cianciolo Cosentino) Überraschungen und Amusement bergen, wird in den Essays deutlich.

Einige Texte thematisieren Architektur konzise in ihrem kulturellen Kontext (Reiner Niehoff), dechiffrieren Steinzeichen vor Flüchtlingslagern (Galit Noga-Banai) und verbinden sie mit brisanten Re-Lektüren von z.B. Oswald Spengler und der Kolonialgeschichte (Stephan Trüby). Auslotungen der Gefilde des Vernakulären (Detlef Kurth) und literarischer Höhen und Untiefen (Bettina Koehler; Oda Pälmke; Marco Zünd) erzeugen neue und luzide Bezüge zu den Orten und Objekten des Architektonischen.